GeNeMe21

Internationales Experten-Panel zum Aufbau von Community-Organisationen

Das Community Management ist traditional ein wichtiger Bestandteil im Serviceportfolio von MUUUH!. Aber wie entwickelt sich das Feld über die eigenen Projekte hinweg? Welche Initiativen gibt es konkret, und für welche Inhalte stehen sie? Jono Bacon, ein Community-Veteran, der unter anderem die Community-Initiativen von GitHub und Ubuntu leitete, titelte kürzlich in einem Beitrag für das Harvard Business Review: „When Community Becomes Your Competitive Advantage“ und setzte damit ein klares Zeichen für die wachsende Bedeutung der Disziplin.

Aber wie kann man als Unternehmen diese Kompetenz entwickeln? Was gehört dazu? Und wer hilft dabei? Inzwischen hat sich eine ganze Reihe von internationalen professionellen Organisationen dem Community Management verschrieben und bietet Unterstützungsleistungen an. Fünf dieser Schlüsselakteure standen David Wagner, Associate Director bei MUUUH! Next, für das diesjährige GeNeMe-Panel Rede und Antwort - virtuell zugeschaltet aus Deutschland, den Niederlanden, den USA sowie aus Australien.

  • Tanja Laub, Vorsitzende des Bundesverbands Community Management (BVCM)
  • Kirsten Wagenaar, Mitbegründerin und Geschäftsführerin der niederländischen Community-Management-Agentur Bind
  • David Spinks, Gründer des Netzwerks für Community Professionals CMX und Autor des kürzlich erschienen Buches The Business of Belonging: How to Make Community your Competitive Advantage
  • Rachel Happe, Gründerin von The Community Roundtable
  • Venessa Paech, Mitbegründerin der Australian Community Managers.

Alle fünf Community Professionals teilen eine gemeinsame Passion. Sie wollen die Disziplin des Community Managements weiterentwickeln und professionalisieren und darüber hinaus verschiedenen Anspruchsgruppen in Wirtschaft und Politik über die Möglichkeiten und Herausforderungen des Community Managements aufklären. Dabei bedienen sie sich unterschiedlicher Strategien und setzen mit den Aktivitäten ihrer Organisationen verschiedene Schwerpunkte.

Die treibenden Themen im Community Management

The Community Roundtable hat in den letzten 10 Jahren beispielsweise jährlich einen detaillierten Branchenreport mit dem Titel „The State of Community Management“ verfasst, der Investitionen und Programme verschiedener Organisationen genau evaluiert und Benchmarks, etwa für den Community Return-on-Invest (ROI), entwickelt hat. Neben dem Report ging es Rachel Happe und ihren Kollegen allerdings auch um den Aufbau eines engen Netzwerks zum Austausch und der Entwicklung beteiligter Organisationen. Im Gegensatz dazu liegt der Fokus von David Spinks und CMX stärker auf Live-Events zur Vernetzung von Community Professionals; der jährlich stattfindende CMX Summit ist die weltweit größte Community-Konferenz. Der Bundesverband Community Management e.V. wiederum vertritt die Interessen der Praktiker in Wirtschaft und Politik, indem er Berufsbilder entwickelt, Studien durchführt und Zertifizierungen anbietet. Letztere sind, wie Stefanie Hindriksen vor einiger Zeit in einem anderen Beitrag berichtete, auch ein internes Qualifizierungsinstrument für die Digital Dialog Agents bei MUUUH!. Australian Community Managers bietet seinen Mitgliedern umfassendes Training, Mentoring und Coaching. Gleichzeitig berät das Kompetenzzentrum rund um Gründerin Venessa Paech auch regelmäßig die Regierung, Forscher:innen und andere Spitzengremien, etwa bei der Entwicklung von Australiens Online Safety Act. Als Community-Management-Agentur steht bei Bind die Beratung für alle Arten von Unternehmen und Organisationen im Vordergrund – sei es zur richtigen Community-Strategie, zur Auswahl und Implementierung der geeigneten Software oder zu Weiterbildungsmöglichkeiten.

Wie aber lässt sich nun der Fortschritt der Disziplin messen? Etwa an der Anzahl der Personen, die in Unternehmen konkret mit Community-Aktivitäten betraut sind? Oder an gestiegenen Budgets für Community-Aktivitäten? An der Größe von Community-Teams? An der Verankerung des Bereichs innerhalb von Organisationen, etwa als eigenständige Abteilung? Oder an der Integration des Community-Leitbildes in Mission und Vision des Unternehmens - Stichwort “Community-driven Organization”.

Hate Speech beschäftigt Community Manager sehr

Gefragt nach wichtigen Entwicklungen im Umfeld von Community Management, zeichneten die Fünf ein vielschichtiges Bild. Vanessa Paech von den Australian Community Managers gab zu bedenken, dass es bei den Aktivitäten aller Expert:innen um nichts weniger als „die Gesundheit des Internets“ ginge. Gemeint sind damit zum Beispiel Debattenkultur und Hate Speech, die mittlerweile als prominente Probleme der Online-Welt diskutiert werden. Eine teilautomatisierte Moderation - auch mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz - wird zukünftig wichtiger, weshalb Vanessa Paech zu diesem Thema an der University of Sydney ebenfalls an einer Promotion arbeitet. Schon im Jahr 2020 war MUUUH! mit einem Panel zu Conversational Platforms bei der GeNeMe vertreten, in dem es ebenfalls um die Automatisierung von Dialogen ging, etwa mit Hilfe von Bots.

Einen Hype rund um das Thema Community sehen wir aktuell auch bei Kryptowährungen und NFTs. Dort geht es häufig um den Austausch über digitale Währungen oder Produkte innerhalb von spezifischen Gemeinschaften, berichtet David Spinks. Die Communitys hinter diesen digitalen Assets entscheiden über Wachstum und Wertsteigerungen. Darüber hinaus beobachten die Experten eine Spezialisierung von Community-Aktivitäten, etwa beim Einsatz interner Communitys. Nicht zuletzt geht es aber auch um die Ausbildung neuer Fähigkeiten, Arbeitskulturen und eines neuen Mindsets für netzwerkbasiertes Arbeiten – die auch die Treiber der Debatten um New Work sind. Kurzum: Es gibt viel zu tun für die Kollegen aller Business Units bei MUUUH!.

Übrigens sind Community Manager nicht unbedingt die besseren Community-Mitglieder. Das könnte man ja, aufgrund des Hintergrunds und der Expertise von Community Managern, meinen. Hier kommt ein bestimmtes „Nein“ von Kirsten Wagenaar. „Es ist eine Illusion, dass Community Manager*innen online aktiver sind als andere“. Die anderen Expert*innen stimmen zu: Communitys von Community Professionals funktionieren ebenso wie andere Communitys - auch hier braucht es proaktive Kommunikation, viele Meetings und adäquate Moderation.

MUUUH! Next hat sich auf das Outsourcing des digitalen Dialogs spezialisiert. Wir stehen Unternehmen als zuverlässiger Partner zur Seite, wenn es um die Übernahme von Dialog- und Moderationstätigkeiten geht. Dabei evaluieren wir vorab genau, wie kommuniziert wird, um auch den richtigen Ton zu treffen und auch im digitalen Dialog das Markenversprechen des Auftraggebers zu erfüllen. Wie genau das funktioniert, erläutern wir Ihnen gern in einem persönlichen Gespräch.