Auf Krawall gebürstet: Was steckt hinter dem Phänomen Brand Beef?

Wie Unternehmen Konflikte inszenieren, um sich sichtbar zu machen

Was ist Brand Beef eigentlich?

Brand Beef bezeichnet einen Trend auf Social Media, bei dem Unternehmen witzige und oft provokative Interaktionen oder „Beefs“ mit anderen Marken eingehen. Diese „Beefs“ sind meist inszeniert: eine humorvolle Spitze gegen die Konkurrenz oder ein ironischer Kommentar, der viral geht. Klassische Plattformen für diese Schlagabtausche sind TikTok und Instagram – dort, wo schnelle Reaktionen, Humor und Kreativität regieren. Das klare Ziel dieser Beefs: Aufmerksamkeit und Engagement.

Brand Beef: Neuer Trend oder alter Hut?

Das Marken sich gegenseitig aufs Korn nehmen und gegeneinander sticheln ist tatsächlich kein neues Phänomen. Schon in der Prä-Internet-Ära setzten Unternehmen auf öffentliche Schlagabtausche als Marketing-Instrument. Eines der ältesten Beispiele ist der seit den 1970er Jahren anhaltende Werbekrieg zwischen Pepsi und Coca Cola. Diese Brand Beefs wurden und werden üblicherweise in TV-Spots, Printanzeigen und auf Plakatwänden ausgetragen. Das macht sie teuer und aufwändiger in der Planung und Umsetzung.  

Social Media macht den Beef viral und schnell 

Mit TikTok und Instagram wurde aus dem langwierigen Werbekrieg ein Schlagabtausch ist Echtzeit. Der Trend des Brand Beefs etablierte sich in den sozialen Medien etwa 2020, hatte sein Hoch im Jahre 2023 und hat sich seitdem weiterentwickelt. Er ist besonders auf TikTok populär, wo Marken wie Deichmann und Deutsche Bahn erfolgreich humorvolle und provokative Inhalte nutzen, um ihre Reichweite zu erhöhen. Der Trend ist nach wie vor aktuell und wird von vielen Unternehmen genutzt, um ihre Social-Media-Präsenz zu stärken. 

Im deutschsprachigen Raum beteiligen sich vor allem Marken wie Deichmann, ProSieben, Deutsche Bahn und Kleinanzeigen regelmäßig an Brand Beefs. Der digitale Schlagabtausch gipfelte schließlich im Januar 2025 in der Live-Gameshow “Beat the Brand”, bei dem die Social-Media-Teams großer Unternehmen in einem freundschaftlichen Battle gegeneinander antraten– live auf der Bühne, vor Publikum. 

Ist Brand Beef für uns als Unternehmen sinnvoll?

Die Antwort lautet: Es kommt darauf an. 

Brand Beef ist keine Strategie, die für jedes Unternehmen funktioniert. Wer hier mitspielen will, sollte: 

  • eine klare Markenidentität haben, 
  • generell eine lockere, humorvolle Tonalität pflegen, 
  • eine gewisse Portion Selbstironie mitbringen, 
  • die Zielgruppe haben, die jung, internetaffin und meme-bewusst ist, 
  • ein kreatives und schnelles Social-Media-Team beschäftigen. 

Brand Beef kann für Unternehmen sinnvoll sein, wenn es richtig umgesetzt wird. Es bietet die Möglichkeit, die Markenbekanntheit zu steigern und eine jüngere Zielgruppe anzusprechen. Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass humorvolle und provokative Inhalte hohe Engagement-Raten erzielen können.   

Allerdings gibt es auch Risiken, wie negative Reaktionen oder Missverständnisse, die das Markenimage schädigen könnten. Eine sorgfältige Planung und authentische Kommunikation sind daher entscheidend. 

Vorteile von Brand Beef für Marken

Sichtbarkeit und Reichweite

Durch eine provokative und unterhaltsame Art können Marken schnell viral gehen und eine große Anzahl von Views und Interaktionen generieren.

Engagement

Brand Beef fördert die Interaktion. Nutzer:innen kommentieren, teilen und reagieren auf die Inhalte, was Bindung zur Marke stärkt.

Markenbekanntheit

Durch erhöhte Sichtbarkeit wird die Markenbekanntheit gesteigert. Besonders bei jüngeren Zielgruppen kann dies zu einer stärkeren Präsenz führen.

Differenzierung

Marken können sich durch kreative und mutige Kommunikation von der Konkurrenz abheben und ihre Einzigartigkeit betonen.

Nachteile von Brand Beef für Marken

Risiko der Rufschädigung

Wenn der Brand Beef nicht gut durchdacht ist oder zu aggressiv wirkt, kann dies das Markenimage negativ beeinflussen.
 Ein zu aggressiver oder negativer Ton kann bei den Konsumenten negative Assoziationen hervorrufen.

Kurzfristige Effekte

Oft sind die positiven Effekte von Brand Beef nur kurzfristig. Langfristig kann es schwierig sein, die Aufmerksamkeit aufrechtzuerhalten.

Unglaubwürdigkeit

Wenn die Kommunikation nicht zur Marke passt, kann dies als unauthentisch oder gezwungen wahrgenommen werden und die Glaubwürdigkeit der Marke untergraben.

Wann lohnt sich Brand Beef wirklich?

Brand Beef ist keine Dauerlösung, aber in bestimmten Situationen kann er als strategischer Katalysator dienen. Besonders wirkungsvoll ist der Einsatz in Märkten mit hoher Wettbewerbsdichte, in denen es schwer ist, sich von der Masse abzuheben. Ein gezielter Seitenhieb kann hier die nötige Aufmerksamkeit bringen. Auch bei einem Produkt- oder Kampagnenlaunch kann ein clever platzierter Beef helfen, Reichweite und Gesprächswert zu erhöhen. In der Krisenkommunikation kann ein selbstironischer oder provokanter Umgang mit Kritik sogar zur Imagekorrektur beitragen – allerdings nur mit Fingerspitzengefühl. Zudem kann Brand Beef genutzt werden, um die Markenpositionierung zu schärfen, etwa wenn sich eine Marke bewusst jung, frech oder rebellisch inszenieren will. Zielgerichteter Beef steigert auch das Engagement, weil er zu Kommentaren, Shares und Reaktionen anregt – ein klarer Pluspunkt im Kampf um Sichtbarkeit im Feed. Und nicht zuletzt kann er ein effektives Mittel sein, um die Markenbekanntheit zu steigern, insbesondere bei Zielgruppen, die für klassischen Werbecontent kaum noch empfänglich sind. 

Schlagfertig, smart, souverän: Brand Beef à la MUUUH!

Brand Beef ist kein Selbstläufer – hinter jedem gelungenen Schlagabtausch steckt eine kluge Strategie und ein erfahrenes Team. Genau hier kommen wir von MUUUH! ins Spiel: Wir unterstützen Unternehmen mit strategischer Planung und Beratung, um Tonalität, Timing und Zielsetzung eines Beefs genau auszurichten. Im Fall negativer Reaktionen stehen wir mit professionellem Krisenmanagement bereit, um Imageschäden zu vermeiden oder in Chancen zu verwandeln. Mit unserem proaktiven und reaktiven Community Management sorgen wir dafür, dass jede Interaktion sitzt – ob spontan oder geplant. Über gezieltes Community Engagement, laufendes Monitoring und datenbasierte Analyse helfen wir dabei, Wirkung und Reichweite messbar zu machen. Kurz: Wir bringen Marken in den Ring – aber mit Plan, Punchlines und einem sicheren Netz. 

Lust auf ein Beef mit Wirkung? Dann sprechen Sie mit uns – wir machen Ihre Marke kampfbereit! 

Ansprechpartner

John Wagner

Community Management Lead
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