Der beste Start in den NPS – Wie wir vorgehen und worauf es ankommt

Das Business-Sprichwort „Vom Wiegen wird das Schwein nicht fett“ nimmt die Zahlenverliebtheit des Managements bei gleichzeitiger Umsetzungsschwäche aufs Korn. Auch die Berechnung des NPS, des Net Promoter Scores, macht eine Organisationseinheit oder eine Firma nicht per se besser. Erst dessen zielgerichtete Erhebung, richtige Interpretation und konsequente Einbettung in Verbesserungsprozesse entfaltet sein Potenzial über die bloße Berechnung des NPS hinaus.

Net Promoter Score Definition

Zu Beginn eine kurze Begriffserklärung: Der Net Promoter Score, kurz NPS, ist eine wichtige Kennzahl zur Messung der Kundenzufriedenheit. Er zeigt, wie loyal Kund:innen gegenüber einer Firma sind und erfragt, ob sie sie weiterempfehlen würden. Die Stärke des NPS ist seine Einfachheit. Eine klassische NPS-Befragung nach dem Lehrbuch besteht aus genau zwei Fragen.

  1. Der Frage „Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie Unternehmen X einem Freund oder Kollegen weiterempfehlen würden?“
  2. Einer offenen Freitextfrage zu den Gründen. Der Inhalt der Freitextfrage orientiert sich an dem zuvor genannten Grad der Weiterempfehlungsbereitschaft.
Die beiden NPS Fragen werden mit Beispielen ausformuliert.
Die NPS Weiterentwicklung wird visualisiert.

Net Promoter Score berechnen: Vom Zielbild in die Praxis

Vom Zielbild bis zum erfolgreichen Praxisbetrieb eines NPS-Programms begleiten wir Unternehmen und Organisationen durch insgesamt sechs aufeinanderfolgende Phasen unseres pragmatischen NPS-Implementierungsmodells. Alle Phasen lassen sich auf individuelle Situationen und Hintergründe des jeweiligen Auftraggebers übertragen und anpassen.

Die sechs Phasen unseres NPS-Implementierungsmodells funktionieren modular. Auf MUUUH!-Seite bewerten die Projektverantwortlichen nach jeder Phase den Mehrwert, den Nutzen und die Umsetzbarkeit und entscheiden über das weitere Projektvorgehen.

Phase 1: Das NPS-Zielbild

Aller Anfang braucht ein Zielbild, das gilt auch für den Net Promoter Score. Auf diesem Zielbild basiert das individuelle NPS-Konzept, welches pilotiert, verfeinert und schließlich in vollem Umfang ausgerollt wird.

Die Entwicklung eines NPS-Zielbilds schafft einen Orientierungsrahmen für die strategische Ausgestaltung des NPS-Programms. Das Zielbild beschreibt einen erstrebenswerten Zielzustand. Es gibt den zentralen Rahmen für sämtliche Maßnahmen und Aktivitäten im operativen Betrieb des NPS-Programms und auch für die Entwicklung einer Organisation oder Unit vor. In dieser frühen NPS-Projektphase sind unter anderem folgende strategische Fragestellungen zu beantworten:

  • Was ist die übergeordnete Zielsetzung des NPS?
  • Wer oder was soll gesteuert werden?
    • Konkrete Customer Touchpoints?
    • Die Kundenbeziehungen generell?
  • Soll die Kunden-individuelle oder eine anonyme Ebene betrachtet werden?
  • Soll der NPS als Maß für Incentivierungen dienen?
  • Soll der NPS unternehmensinterne oder externe Vergleichsmöglichkeiten eröffnen?
  • Welche strategischen, technischen, prozessualen und organisatorischen Rahmenbedingungen determinieren das NPS-Zielbild?

Neben einem gemeinsamen Verständnis aller Beteiligten für das bevorstehende NPS-Programm gilt es in dieser Phase auch, die zentralen Handlungsfelder zu definieren und die Beteiligten auf den gemeinsamen Weg einzuschwören.

Phase 2: Entwicklung eines passgenauen NPS-Konzepts

Auf die Erstellung des NPS-Zielbilds folgt die Entwicklung des NPS-Konzepts. Das Konzept definiert das Befragungsdesign, die Verankerung in der Organisation, die technischen Rahmenbedingungen sowie einen Business Case. 

  • Wie sieht das konkrete NPS-Befragungsdesign aus?
  • Wie sehen Selektionsprozess, Datenlogistik und Befragungsauswahl aus?
  • Über welche Kanäle wird der NPS erhoben? Nach welcher Systematik/welchen Kategorien erfolgt die Analyse des Kundenfeedbacks?
  • Welche Organisationseinheiten sind in welcher Tiefe in den Closed-Loop-Prozess involviert?
  • Wie sehen der Analyseansatz und der -prozess aus und wie werden diese technisch umgesetzt?
  • Welche (u. a. monetären) Effekte werden durch ein NPS-Programm konkret erwartet?

Im Folgenden schauen wir uns die Entwicklung des Erhebungs- und Befragungsdesigns, die organisationale Integration, technologische Fragestellungen und die Erfolgskontrolle eines NPS-Programms näher an. Die konzeptuellen Antworten auf diese Aspekte beeinflussen die Ergebnisqualität des NPS erheblich.

Fokus „NPS-Berechnung: Erhebungs- & Befragungsdesign“ 

Von der Zielgruppe über Befragungscluster und die Stichprobengröße bis hinunter zur korrekt erhobenen Einwilligungserklärung muss jedes Detail eines NPS-Programms sitzen. Auch die Repräsentativität spielt eine zentrale Rolle, weshalb eine realistische Einschätzung von Responsequoten schon in der Konzeptionsphase relevant ist. Ebenso wichtig ist etwa die Bestimmung der idealen Befragungskanäle.

Fokus „Organisationale Verankerung des NPS“ 

Soll ein NPS-Programm einen spürbaren Effekt auf eine Organisationseinheit oder ein ganzes Unternehmen haben, muss es in der Aufbauorganisation und über eigene, eigens definierte Prozesse verankert werden. Unser Augenmerk gilt insbesondere der Steuerung und der Analyse, aber auch der Integration des Feedbacks in kontinuierliche Verbesserungsprozesse und auf Einzelfall-Ebene in fallabschließende Closed-Loop-Prozesse.

Fokus „Analyse und technische Umsetzung“ 

Wer die Motive der Promotoren und Kritiker kennt, kann systematisch an der Verbesserung des eigenen NPS arbeiten. Zu diesem Zweck benötigen NPS-Programmverantwortliche ein durchdachtes System zur Kategorisierung der frei formulierten Bewertungsbegründung. Anhand dessen lassen sich die entscheidenden Hebel zur Promotorengenerierung sowie zur Kritikervermeidung ableiten. Die Bewertungsgründe und die Entwicklung des NPS lassen sich im leistungsstarken Analyse-Cockpit von MUUUH! Consulting übersichtlich darstellen. 

Fokus „NPS-Programm: Business Case und Erfolgsbetrachtung“

Der NPS Business Case beziffert den ökonomischen Nutzen von Customer Centricity im jeweiligen Fall. In den NPS Business Case lassen wir verschiedene Unternehmensdaten, Kundendaten wie Kaufverhalten oder Warenkorbgröße und Daten aus der Pilotierung zusammen mit Erfahrungswerten aus zurückliegenden NPS-Implementierungsprojekten einfließen. Neben einer Kosten-Nutzen-Rechnung des gesamten NPS-Programms lässt sich auch der Mehrwert einzelner Optimierungsmaßnahmen darstellen.

Die NPS Weiterentwicklung wird visualisiert

Phase 3 und 4: Pilotierung und Weiterentwicklung des NPS-Konzepts

Bestand haben die von uns implementierten NPS-Programme vor allem dank der Pilotierung als wichtigem Element der laufenden Konzeption. Während sich die Modellierung unter kontrollierten Bedingungen der Realität stellt, gelingt es uns, Hürden und Fehljustierungen im Konzept anhand konkreter Kundenrückmeldungen zu erkennen und das finale Roll-out nur mit dem bestmöglichen Setting vorzunehmen. Diese Vorgehensweise gewährleistet eine perfekte Ausgangslage für ein Roll-out und erlaubt die Erstellung eines substanziellen Business Cases mit treffsicheren Ergebnissen.

Parallel zum Wechselspiel von Pilotierung und Verfeinerung des Konzeptdesigns entsteht ein Roll-out-Plan. Wir bei MUUUH! nutzen die Gelegenheit auch für eine erste Roll-out-Aufwandsabschätzung. Sie dient dem Management als Entscheidungsvorlage über Art, Umfang und Verlauf des Roll-outs. Natürlich lassen sich zu diesem Zeitpunkt bereits erste Quick Wins anhand der NPS-Pilotierungsergebnisse realisieren.

Im Rahmen der Entwicklung des Pilot-Designs, der operativen Durchführung und der abschließenden Ergebnisanalyse des Piloten finden wir unter anderem auf folgende Fragen konkrete Antworten.

  • Welche Varianten und Konzeptideen sollen/können im Piloten verprobt werden?
  • Wie sieht das konkrete Pilot-Design hinsichtlich Pilotsegment, Befragungskanal, Befragungsvolumen, Befragungsinhalten, Datenselektion und -transfer aus?
  • Welche Optimierungsansätze und Quick Wins lassen sich direkt aus dem Piloten ableiten und in Maßnahmen überführen?
  • Welche Potenziale entstehen für den Roll-out des NPS-Programms – und was sind die Determinanten für die Entscheidungsvorlage zum Roll-out?
  • Welche Erkenntnisse aus dem Piloten müssen in einem verfeinerten NPS-Konzept berücksichtigt werden; welche Design-Elemente haben Bestand, welche müssen angepasst werden?

Phase 5 und 6: Vorbereitung und Durchführung des Rollouts

Während der Pilotierungsphase und der Weiterentwicklung des NPS-Konzepts lassen sich elementare Erkenntnisse für einen erfolgreichen Roll-out gewinnen. Dessen Vorbereitung und der schlussendlichen Implementierung innerhalb einer Organisation widmen sich die letzten beiden Phasen.

Im Vorfeld ist zu klären, welche Roll-out-Strategie und -Methode verfolgt werden soll, wie das konkrete Roll-out-Design und der Roll-out Plan hinsichtlich Timings, Meilensteinen oder Ressourcen-Bedarfen aussehen. Aus diesen Betrachtungen ergeben sich wiederum detaillierte Aufwandsabschätzungen, die relevant für die abschließende Business-Case-Berechnung sind.

Anschließend liegt das Augenmerk auf den konkreten prozessualen, organisationalen und technologischen Anforderungen des Roll-outs, die sich aus dem zuvor entwickelten Design ergeben – und der Frage, wie diese implementiert werden.

Spätestens jetzt, am Übergang von der Theorie zur operativen Praxis, müssen auch die internen und externen Kommunikationsmaßnahmen sowie das Change-Konzept unter Dach und Fach gebracht werden. Überlegen Sie genau, über welche Kommunikationsinstrumente Sie die jeweiligen Stakeholder innerhalb und außerhalb Ihrer Organisation erreichen und auf den gemeinsamen Weg zu mehr Customer Centricity mit dem NPS einschwören können.

Abschließend generalisiert – die 10 Erfolgsfaktoren für Customer-Experience-Projekte

Auch rechts und links des NPS warten Customer-Experience-Projekte auf ihre Realisierung. Mehr als 1.000-mal haben wir von MUUUH! Consulting in solchen Fällen bereits federführend oder begleitend unseren Teil zum Gelingen beigetragen. Wir haben unsere erfahrensten Consultants gefragt, welche Aspekte die Erfolgsaussichten von Customer-Experience-Projekten generell erhöhen. Daraus entstanden ist unsere Top-10-Liste der Erfolgsfaktoren für Customer-Experience-Projekte.

  1. Messen und Managen: KPI (Steuerung) und Change (Management) gleichermaßen im Fokus
  2. Kundenbeziehungs-KPI mit finanziellen KPI verbinden: Ökonomische Prüfpunkte schaffen
  3. Closing the Loop: Auf allen Ebenen und in allen Richtungen
  4. Die richtige Governance implementieren: Team mit klarer Verantwortlichkeit und funktionsübergreifendes Engagement
  5. Rigoros und permanent intern und extern kommunizieren: Erfolge teilen; Transparenz zum Kunden schaffen
  6. Management Commitment: Ohne Unterstützung der Unternehmensführung geht es nicht
  7. Walk the Talk: Es wirklich ernst meinen mit der Kundenorientierung
  8. Geduld und langer Atem: Veränderungen brauchen Zeit – nehmen Sie sich Zeit
  9. Organisationale Reife: Keine Versprechen, die Sie nicht halten können
  10. Die richtigen Anreize schaffen: Ziele sind relevant, beeinflussbar und akzeptiert

Net Promoter Score berechnen, implementieren und anwenden mit MUUUH!

Bundesweit gilt die MUUUH! Consulting als führendes Beratungshaus für den Net Promoter Score. Gerne unterstützen wir auch Ihr Unternehmen, Ihre Organisation oder Ihre Abteilung bei der strategisch und handwerklich einwandfreien Implementierung eines NPS-Programms. Sprechen Sie jetzt unverbindlich mit uns.

Ansprechpartner

Verena Growe

Director
Seit 2010 ist die Expertin für Customer Experience bei MUUUH! Consulting tätig und unterstützt Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen dabei, die...

Telefon: +491703736854
E-Mail: verena.growe@muuuh.de

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Wir beraten unsere Kunden umfassend zu allen Facetten des Kundenmanagements.
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