Was kostet die Umsetzung des BFSG?

Ein Überblick über Investitionen, Risiken und versteckte Kosten

Mit dem Inkrafttreten des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) am 28. Juni 2025 entsteht für viele Unternehmen eine neue gesetzliche Pflicht: Produkte und Dienstleistungen müssen barrierefrei gestaltet werden. Während sich die öffentliche Diskussion oft auf drohende Bußgelder bei Nichteinhaltung konzentriert, ist ein umfassenderer Blick nötig: 

Welche Kosten entstehen tatsächlich bei der Umsetzung – und wo lauern möglicherweise versteckte Aufwände? 

In diesem Beitrag beleuchten wir die verschiedenen Kostenfaktoren von der Analyse über Schulungen bis hin zu langfristigen Wartungs- und Dokumentationspflichten. 

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Welche Kosten können bei der Umsetzung des BFSG entstehen?

1. Bestandsaufnahme & Analyse – Die Grundlage schaffen 

Zu Beginn steht eine sorgfältige Analyse: Wo gibt es bereits Barrierefreiheit? Wo bestehen Defizite? 

Typische Aufgaben: 

  • Accessibility-Audits von Webseiten, Apps, Softwarelösungen und Geräten 
  • Analyse der Kundenkommunikation (z. B. Formulare, PDF-Dokumente) 
  • Überprüfung interner Prozesse hinsichtlich Barrierefreiheit 

Wichtig: Eine fundierte Bestandsaufnahme verhindert teure Fehlentwicklungen im weiteren Projektverlauf. 

2. Schulungen & Bewusstseinsbildung – Das Team ins Boot holen 

Barrierefreiheit betrifft alle Unternehmensbereiche – von der Technik bis zum Marketing. Deshalb sind gezielte Schulungen und Workshops unverzichtbar. 

Typische Inhalte: 

  • Sensibilisierung von Führungskräften für die strategische Bedeutung von Accessibility 
  • Technische Schulungen für Entwickler*innen (z. B. WCAG-konforme Programmierung) 
  • Trainings für Design- und Content-Teams zur Erstellung barrierefreier Inhalte 

Nutzen: Schulungen legen die Grundlage für eine nachhaltige Verankerung von Barrierefreiheit im Unternehmen und reduzieren späteren Aufwand erheblich. 

3. Technische Umsetzung – Der große Brocken 

Die Umsetzung konkreter Maßnahmen ist häufig der kostenintensivste Teil des Projekts. 

Beispiele für Umsetzungsaufgaben: 

  • Anpassung von Webseiten und Apps für barrierefreie Nutzung 
  • Integration von assistiven Technologien wie Screenreadern 
  • Entwicklung alternativer Bedienkonzepte (z. B. Sprachsteuerung, Tastaturbedienung) 
  • Optimierung von physischen Geräten (wie Terminals oder Automaten) 

Hinweis: Umfang und Kosten der Umsetzung hängen stark vom aktuellen Digitalisierungsgrad und der Komplexität Ihrer Systeme ab. 

4. Prozesse & Nachweispflichten – Dauerhafte Aufgaben 

Das BFSG verlangt nicht nur barrierefreie Angebote, sondern auch transparente Nachweise gegenüber Behörden und Nutzer:innen. 

Erforderliche Maßnahmen: 

  • Erstellung einer leicht zugänglichen Barrierefreiheitserklärung 
  • Einrichtung eines Feedback- und Beschwerdemechanismus 
  • Regelmäßige Aktualisierung und Pflege der Barrierefreiheitsmaßnahmen 

Achtung: Auch nach der initialen Umsetzung entstehen laufende Kosten, etwa für Monitoring und Pflege. 

5. Beratung & Projektmanagement – Expertise einkaufen 

Viele Unternehmen holen sich externe Unterstützung ins Haus, um Fachwissen effizient einzubinden und gesetzliche Anforderungen rechtssicher umzusetzen. 

Typische Beratungsleistungen: 

  • Strategieberatung zur Integration von Barrierefreiheit in Unternehmensprozesse 
  • Unterstützung bei technischen Konzepten und der operativen Umsetzung 
  • Begleitung bei Audits und Prüfprozessen 

Empfehlung: Frühzeitige externe Beratung kann helfen, Fehler zu vermeiden und Ressourcen gezielt einzusetzen. 

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6. Bußgelder & Sanktionen bei Verstößen 

Wird das BFSG nicht eingehalten, drohen empfindliche Strafen. 

Konkrete Risiken: 

  • Bußgelder bis zu 100.000  Euro bei nachgewiesenen Verstößen 
  • Reputationsschäden durch negative Berichterstattung oder Verbraucherbeschwerden 
  • Verpflichtung zu kurzfristigen Nachbesserungen unter hohem Zeitdruck 

Fazit: Die wirtschaftlichen Folgen einer Nichteinhaltung können deutlich höher ausfallen als eine frühzeitige Investition in Barrierefreiheit. 

7. Versteckte & indirekte Kosten – Der zweite Blick lohnt sich 

Neben den offensichtlichen Investitionen gibt es eine Reihe indirekter Kosten, die Unternehmen berücksichtigen sollten: 

  • Verzögerungen bei Produkteinführungen durch nachträgliche Anpassungen 
  • Zusätzliche Personal- oder Schulungskosten bei unzureichender Vorbereitung 
  • Verlust von Marktanteilen durch unzugängliche Angebote 
  • Erhöhte Supportaufwände bei weniger barrierefreien Produkten oder Services 

Wichtig: Wer Accessibility von Anfang an mit einplant, spart nicht nur Kosten, sondern auch wertvolle Zeit. 

Fazit: Barrierefreiheit als Investition in die Zukunft

Die Umsetzung des BFSG stellt Unternehmen ohne Zweifel vor finanzielle, organisatorische und personelle Herausforderungen. Die erforderlichen Investitionen betreffen dabei nicht nur einzelne technische Anpassungen, sondern greifen tief in bestehende Prozesse und Strukturen ein. Dennoch ist Barrierefreiheit weit mehr als eine lästige Pflicht: Sie eröffnet Unternehmen die Chance, neue Kundengruppen zu erreichen, die Nutzerfreundlichkeit ihrer Angebote insgesamt zu verbessern und sich als verantwortungsbewusste Marke zu positionieren. 

Wer frühzeitig handelt, erfüllt nicht nur die gesetzlichen Vorgaben und minimiert das Risiko teurer Bußgelder, sondern setzt ein wichtiges Zeichen für Inklusion und Innovationskraft. Eine proaktive Barrierefreiheitsstrategie ermöglicht es, Accessibility von Anfang an in Entwicklungs- und Geschäftsprozesse zu integrieren und spätere teure Nachbesserungen zu vermeiden. 

Jetzt ist die Zeit, klare Zuständigkeiten zu definieren, Maßnahmen systematisch zu planen und die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Mit einem strukturierten und nachhaltigen Vorgehen gestalten Sie nicht nur die Zukunft Ihres Unternehmens gesetzeskonform, sondern auch inklusiver und erfolgreicher. 

Ansprechpartner

Jan Klammann

Director Custom Software & stellvertr. Unit Leitung
Wir schaffen digitale Interaktionen mit innovativen Technologien.
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