Daten sind der Schlüssel für Wachstum, aber nur wenn man sie richtig nutzt. In einem umfassenden Digitalprojekt haben wir mit der Rosier Gruppe eine Infrastruktur geschaffen, die Daten nicht nur sichtbar macht, sondern sie in handfeste Entscheidungen und messbaren Erfolg übersetzt. Ein Projekt, das nicht nur bei Technologie beginnt, sondern auch bei Prozessen, Organisation & Kultur.
Daten, Analysen und ein modernes CRM: Digitalisierung und Skalierung bei Rosier
Der Ausgangspunkt: Viel Know-how, wenig Verbindung
Als Familienunternehmen in vierter Generation kennt Rosier die Herausforderungen der Automobilbranche aus erster Hand. Mit 22 Betrieben und über 1.200 Mitarbeitenden zählt Rosier zu den großen Automobil-Handelsgruppen in Deutschland. Doch wie so oft in gewachsenen Organisationen, lagen auch hier viele Datenquellen unverbunden nebeneinander.
Zahlen gab es reichlich, aber verteilt über zahlreiche Systeme, Herstellerplattformen und Excel-Tabellen. Managemententscheidungen basierten oft mehr auf Erfahrung als auf Zahlen. Denn es fehlte schlichtweg eine aussagekräftige Datengrundlage.
Die Herausforderung:
- Vielzahl an DMS- und Insellösungen
- Fehlende Datenstruktur und zentrale Steuerung
- Unterschiedliche Perspektiven auf dieselbe Realität
- Hoher manueller Aufwand in Reporting und Controlling
Phase 1: RoBI wird geboren – Daten integrieren, Transparenz schaffen
Die erste große Aufgabe war klar: Eine zentrale Datenplattform schaffen, auf der alle weiteren Schritte aufbauen können. So entstand „RoBI“ – die Rosier Business Intelligence. Ziel war es, eine skalierbare, zentral gesteuerte Plattform zu entwickeln, auf die alle Mitarbeitenden zugreifen können, unabhängig von Marke, Standort oder Fachbereich.
Unsere Schritte:
- Integration von 15 internen und externen Datenquellen
- Zusammenführung markenübergreifender Systeme (VW, Mercedes, Peugeot, u. a.)
- Aufbau einer standardisierten Datenstruktur
- Entwicklung von mehr als 250 Dashboards in über 35 Fachbereichs-Apps
Mit Hilfe des BI-Tools Qlik Sense wurden die Daten nicht nur sichtbar gemacht, sondern intelligent visualisiert. Dashboards wurden so konzipiert, dass sie sowohl das Management mit übergreifenden KPIs versorgen als auch die Serviceleitung mit tiefgehenden Detailanalysen unterstützen.
Das Ergebnis: Transparenz auf Knopfdruck und ein neues gemeinsames Verständnis von „der einen Wahrheit“.
Phase 2: Von der Analyse zur Aktion - Fehlererkennung und Prognosemodelle
Mit Transparenz allein ist es nicht getan. Deshalb ging es im zweiten Schritt darum, aus den gewonnenen Erkenntnissen konkrete Optimierungen abzuleiten. Dazu gehörte:
Prozessanalyse und Fehlertracking
Applikationen wurden durch Fehler-Apps ergänzt, die typische Prozessabweichungen dokumentieren und visualisieren. Das schafft:
- Bewusstsein für wiederkehrende Fehler
- Nachvollziehbarkeit auf Mitarbeiterebene
- Grundlage für gezielte Schulungen und Prozessanpassungen
Einführung datenbasierter Prognosen
Parallel dazu begannen wir mit der Modellierung von Vorhersagen, etwa zur Optimierung des Fahrzeugankaufs. Auf Basis historischer Daten und realer Werte konnten:
- Reparaturkosten vorhergesagt,
- Standzeiten kalkuliert,
- Margen prognostiziert
- und Kapitalbindungen simuliert werden.
Mit diesen Prognosen lassen sich heute bessere Einkaufsentscheidungen treffen – bei hoher Trefferquote und ohne auf externe Marktdaten angewiesen zu sein. Besonders gut funktioniert das bei volumenstarken Modellen wie der A-Klasse oder dem Golf, wo viele Vergleichsdaten vorliegen.
Phase 3: CRM als Brücke zum Kunden – Integration von HubSpot
Ein weiterer logischer Schritt war die Einführung eines modernen CRM-Systems. Rosier entschied sich für HubSpot – mit dem Ziel, alle Kundeninteraktionen zentral zu verwalten, automatisiert zu steuern und vor allem nahtlos mit RoBI zu verknüpfen.
Highlights der Integration:
- Anbindung aller Touchpoints (Website, E-Mail, Telefon, Autohaus, Social Media)
- Automatisierte Lead-Erfassung z. B. von Mobile.de und AutoScout24
- Zentrale Bearbeitung aller Kundenanfragen mit vollständiger Historie
- Integration der Festnetz- und Mobiltelefonie sowie Outlook-Mails
- Rückspielung aller CRM-Daten in die BI-Plattform – für maximale Transparenz
Besonders bemerkenswert war dabei die kulturelle Umsetzung. Die Integration wurde nicht nur technisch, sondern mit und durch die Mitarbeitenden realisiert. Das Ergebnis: hohe Akzeptanz, schnelle Produktivität – und ein CRM-System, das heute mehr ist als nur ein Vertriebstool. Es ist ein integraler Bestandteil des Arbeitsalltags.
Phase 4: Marketingautomatisierung und Customer Lifecycle Management
Die Integration von HubSpot ermöglichte nicht nur effizientere Vertriebsprozesse, sondern auch eine tiefere, datengetriebene Kundenansprache.
Highlights der Marketingautomatisierung:
- Unterschiedliche Botschaften und Bilder für verschiedene Kundensegmente
- Automatisierte Reaktionsketten (z. B. Erinnerung bei Terminversäumnis)
- Einbindung von After-Sales-Angeboten, Online-Shop-Daten und Eventkommunikation
- Cross-Channel-Kampagnen mit intelligentem Wechsel zwischen E-Mail, Telefon, SMS
Auch hier zeigt sich: Digitalisierung ersetzt nicht den Menschen, sie stärkt ihn. Das steigert nicht nur den Umsatz, sondern auch die Kundenzufriedenheit.
Ein digitales Fundament für organisches und anorganisches Wachstum
Die Vision der Rosier Gruppe war von Anfang an klar: wachsen – aber mit Struktur. Die jetzt geschaffene Plattform macht genau das möglich. RoBI, HubSpot und Qlik Sense sind dabei nicht nur Systeme – sie bilden eine Infrastruktur, auf der künftiges Wachstum aufbauen kann.
Was diese Infrastruktur heute bietet:
- Zentrale, strukturierte Datenverfügbarkeit - tagesaktuell oder in Echtzeit
- Einheitliche Prozesse über Marken, Standorte und Systeme hinweg
- Flexible Skalierbarkeit bei Übernahmen oder neuen Geschäftsfeldern
- Entscheidungsgrundlagen auf allen Ebenen – von der Werkstatt bis zur Geschäftsführung
Und das Beste: Die Systeme wurden nicht „für“ die Mitarbeiter:innen eingeführt, sondern mit ihnen. Denn nur so entsteht Akzeptanz – und am Ende auch Erfolg.
Digitalisierung heißt, den Wandel zu gestalten, nicht ihm hinterherzulaufen
„Wie bringen wir Struktur in unsere Daten?“ Was mit dieser Frage begann, ist zu einer skalierfähigen, intelligenten Unternehmensplattform gewachsen. Heute ist RoBI nicht nur ein technisches System, sondern ein strategisches Asset.
Digitalisierung war in diesem Projekt kein Selbstzweck und keine Modeerscheinung, sondern ein konsequenter Schritt, um Transparenz, Effizienz und Skalierbarkeit neu zu denken. Und vor allem: um das Unternehmen für die Zukunft aufzustellen. Rosier hat sich bewusst gegen Schnellschüsse und Insellösungen entschieden. Stattdessen wurde über Jahre hinweg eine stabile, belastbare Infrastruktur aufgebaut, die nicht nur Daten sichtbar macht, sondern echte Entscheidungen ermöglicht. Dabei ging es nie nur um Technologie, sondern immer auch um Prozesse, Organisation & Kultur.
„Wir führen Systeme nicht um ihrer selbst willen ein“, betont Paul Rosier. „Wir wollen Prozesse vereinfachen, automatisieren, verständlich machen, damit unsere Führungskräfte ihre Zeit mit Kunden und Mitarbeitenden verbringen können, statt Zahlen hinterherzulaufen.“
Interesse geweckt?
Sie möchten auch Ihr Unternehmen datengestützt weiterentwickeln? Dann sprechen Sie uns an. Gemeinsam schaffen wir die Struktur, mit der Sie heute steuern und morgen skalieren können.