“Struktur schafft Orientierung” – Wie Informationsarchitektur digitale Erlebnisse formt

Ein Gespräch mit Frederik Lau, UX-Designer bei MUUUH! Next

Portrait von Frederik Lau

Ordnung ist das halbe Nutzererlebnis 

Jede noch so gut designte Website kann ihre Wirkung verlieren, wenn die Inhalte nicht sinnvoll strukturiert sind. Denn Nutzer:innen erwarten nicht nur eine schöne Optik, sie wollen sich schnell und intuitiv zurechtfinden, ihr Anliegen lösen und mit möglichst wenigen Klicks ans Ziel kommen. Die Informationsarchitektur (IA) ist dabei ein zentraler, aber oft unterschätzter Baustein. Aus seiner Erfahrung mit zahlreichen Kundenprojekten weiß Frederik Lau: “Eine gute Struktur ist der erste Schritt hin zu einem guten Erlebnis.” 

Dabei beschreibt Informationsarchitektur im Grunde die konzeptionelle Ordnung von Inhalten. Ziel ist es, die Inhalte einer digitalen Anwendung so zu organisieren, dass sie für Nutzer:innen leicht auffindbar, verständlich und sinnvoll verknüpft sind. Für Frederik steckt hinter diesem Prinzip aber noch viel mehr: “Informationsarchitektur ist allgegenwärtig in einem Projekt. Sie ist ein atmendes Konzept, das sich mit dem Projekt weiterentwickelt und nie ganz abgeschlossen ist.” 

Mehr als nur Sitemap: Was ist eigentlich Informationsarchitektur?

Oft werden die Begriffe Informationsarchitektur und Sitemap gleichgesetzt – ein Trugschluss, wie Frederik Lau betont: „Die Sitemap ist ein Ergebnis der Informationsarchitektur – nicht ihre Definition. Die IA ist abstrakter, umfassender und begleitet das Projekt von Anfang bis Ende.“ 

Die IA beschreibt die Beziehungen zwischen Inhalten, deren Gruppierung und logische Ordnung. Sie ist das unsichtbare Konzept hinter dem sichtbaren Produkt. „Eine gute Informationsarchitektur beginnt nicht bei der Technik, sondern bei den Bedürfnissen der Nutzer:innen“, so Lau. Deshalb ist User Research ein zentraler Bestandteil seiner Arbeit. Interviews, Umfragen und Customer Journey Maps helfen, relevante Personas zu entwickeln und deren Ziele zu verstehen. „Nur wer weiß, woher Nutzer:innen kommen und wohin sie wollen, kann ihnen eine passende Route bauen.“ 

Von Lego-Steinen zu lebendigen Strukturen 

Wie komplex die Arbeit an der Informationsarchitektur wird, hängt stark vom Projektkontext ab. Manchmal liegt die komplette Informationsbasis beim UX-Team, manchmal bringt der Kunde bereits eigene Inhalte mit. „Das fühlt sich oft an, als würde jemand einen Karton voller bunter Legosteine auf den Tisch kippen“, beschreibt Lau anschaulich. „Dann sortieren wir UX-Designer die Steine – nach Farbe, Größe und Funktion.“ 

Erst dann lassen sich aus diesen „Bausteinen“ eine sinnvolle Struktur und Navigation entwickeln – vom Grobkonzept bis hin zum fein abgestimmten Wireframe. Es geht also nicht nur darum, Informationen zu erfassen, sondern sie sinnvoll zu gruppieren, in Beziehung zu setzen und auf ihre Funktionalität hin zu prüfen. Die Kunst liegt darin, eine Struktur zu schaffen, die sowohl intuitiv ist, als auch erweiterbar bleibt, wenn neue “Legosteine” hinzukommen. 

Wenn ich auf einer Website nicht sofort finde, was ich suche, verlasse ich sie wieder. Punkt. 

Frederik Lau, UX-Designer bei MUUUH! Next

Was passiert, wenn die Informationsarchitektur fehlt?

Eine schlechte oder fehlende IA ist kein Schönheitsfehler. Sie kann erhebliche Folgen für den Projekterfolg haben. „Das beginnt bei interner Verwirrung im Team und endet beim Absprung der Nutzer:innen“, warnt Lau. Wer sich nicht zurechtfindet, kauft nicht. 

Zu den häufigsten Problemen zählen: 

  • Frust: Nutzer:innen finden Inhalte nicht – und springen ab. 
  • Ineffizienz: Sowohl User als auch interne Teams verlieren Zeit beim Suchen und Verstehen. 
  • Skalierungsprobleme: Neue Inhalte lassen sich nicht sinnvoll einfügen. 
  • Missverständnisse: Uneinheitliche Begriffe und Strukturen führen zu Verwirrung im Team. 
  • Produktivitätsverlust: Mitarbeitende verbringen zu viel Zeit mit dem Sortieren und Interpretieren von Informationen. 

Fazit: Informationsarchitektur – das unsichtbare Design, das alles zusammenhält

Frederik Lau bringt es auf den Punkt: „Die Informationsarchitektur ist nicht einfach nur ein Arbeitsschritt – sie ist ein Denkansatz. Wer sie ernst nimmt, schafft Klarheit, wo vorher Chaos herrschte, und legt die Grundlage für ein Produkt, das wirklich funktioniert.“ 

Angesichts wachsender Komplexität, steigender Nutzererwartungen und immer kürzerer Innovationszyklen wird IA zum strategischen Erfolgsfaktor. Wer frühzeitig investiert, profitiert langfristig: durch geringere Entwicklungskosten, höhere Nutzerzufriedenheit, klarere Kommunikation im Team – und letztlich durch ein digitales Produkt, das seine Ziele erreicht. 

Wichtig ist dabei: Informationsarchitektur ist kein starres System, sondern ein lebendiges Konstrukt. Sie wächst mit dem Produkt, passt sich neuen Anforderungen an und bleibt auch nach dem Launch ein zentrales Steuerungselement. Sie ist, wie Frederik sagt, „ein atmendes Konzept“, das Flexibilität mit Stabilität verbindet. 

Lust auf mehr Struktur? Wir begleiten Sie dabei.

Ob Sie eine neue Website planen, ein bestehendes digitales Produkt restrukturieren oder ein komplexes Serviceportal benutzerfreundlich aufbauen möchten – die Informationsarchitektur ist der erste und wichtigste Hebel für nachhaltigen digitalen Erfolg. 

Unser UX-Team bei MUUUH! Next bringt nicht nur Erfahrung und Methodik mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für Nutzerbedürfnisse und Unternehmensziele. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir tragfähige Strukturen, die Ihre Inhalte auf den Punkt bringen, Ihre Nutzer:innen führen und Ihre Teams entlasten. 

Sprechen Sie uns an – wir freuen uns auf Ihre Herausforderung! 

Ansprechpartner

Frederik Lau

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