New Work 2022: Darauf kommt es wirklich an

Doch was sind die Anforderungen an diese neue Arbeitswelt? Der Begriff New Work wurde bereits in den 1970er-Jahren von Frithjof Bergmann, einem österreichisch-amerikanischen Sozialphilosophen eingeführt, seitdem weiterentwickelt und neu interpretiert.

Als einer der führenden Köpfe der New Work Bewegung in Deutschland gilt der Psychologe Markus Väth. Er hat die New Work Charta entwickelt, die von fünf Arbeitsprinzipien ausgeht:

  • Freiheit – Experimentierräume, Kultur des Unperfekten, starke Vernetzung
  • Selbstverantwortung – Selbstorganisation, Budget-Autorität, Beteiligungsmodelle
  • Sinnvolle Arbeit – persönliches Wachstum, dreiteilige Wertschöpfung, sinnhaftes Gestalten
  • Entwicklung – kollektive Lernstrukturen, Selbsterneuerung, kollektive Entscheidungen
  • Soziale Verantwortung – nachhaltiges Wirtschaften, regionales Engagement, ehrbarer Kaufmann

Diesen Prinzipien zugrunde liegen die „Drei D“: Digitalisierung, Demokratisierung und Dezentralisierung, wie Väth in einem Interview erzählt. Dabei sei es unerlässlich, New Work nicht nur als Organisationsentwicklung zu begreifen, sondern die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, so Väth weiter. Aber was heißt das eigentlich konkret für Unternehmen?

Wie können Unternehmen attraktiv für (zukünftige) Mitarbeitende sein?

„Wer New Work in seinem Unternehmen leben will, muss den Begriff ganzheitlich verstehen. Es reicht heute nicht mehr, Obst in die Küche zu stellen und mit schicken Büroräumen zu locken“, weiß Matthias Schulte, Partner bei MUUUH! Consulting. Die Arbeitsstätte werde als wichtiger Teil des eigenen Lebens gesehen, und das nicht mehr nur von der Generation Y. Dabei nehmen weniger Geld und Status eine tragende Rolle ein, sondern vielmehr Vereinbarkeit, Identifikation und Selbstbestimmung, so der Diplom-Psychologe weiter.

Das bestätigt auch eine Forsa-Studie von Januar 2022, die Xing E-Recruiting in Auftrag gegeben hat. So denken rund vier von zehn Erwerbstätigen über einen Jobwechsel nach: 37 Prozent sind 2022 offen für einen neuen Job oder haben sogar bereits konkrete Schritte in die Wege geleitet. Unter den 30- bis 39-Jährigen ist sogar fast jede:r Zweite (48 Prozent) bereit, zu einem neuen Arbeitsplatz abzuwandern.

Die Anlässe, weshalb Arbeitnehmende über einen neuen Job nachdenken, sind laut der repräsentativen Umfrage nicht identisch mit den Beweggründen für einen tatsächlichen Stellenwechsel. Von einer neuen Arbeitsstelle erhoffen sich 42 Prozent der Wechselwilligen in erster Linie ein höheres Gehalt – bei Erwerbstätigen bis 29 Jahre hegen sogar 79 Prozent diesen Wunsch. Weitere Gründe sind Unzufriedenheit mit der Geschäftsführung (38 Prozent) oder der direkten Führungskraft (30 Prozent), Interesse an einer anderen Tätigkeit (31 Prozent). Und jeder Vierte (26 Prozent) vermisst Sinnhaftigkeit im Job.

New Work für Arbeitnehmende immer wichtiger

Betrachtet man die Motive für den tatsächlichen Jobwechsel, ergibt sich ein anderes Bild. Diese Entscheidung treffen die Stellenwechsler:innen eher aus unternehmenskulturellen Gründen. So spielt die Führung (28 Prozent) eine Rolle ebenso wie die Work-Life-Balance (27 Prozent) oder die Tätigkeit (24 Prozent). Finanzielle Motive spielen beim tatsächlichen Jobwechsel mit 19 Prozent eher eine nachgelagerte Rolle.

Seit der Pandemie werde die Unternehmenskultur als Kriterium für die Attraktivität eines Unternehmens immer wichtiger. Das zeigten die Erwartungen der Befragten an eine potenzielle Arbeitsstätte: Für 59 Prozent sei ein gutes Führungsverhalten ausschlaggebend, dicht gefolgt von flexiblen Arbeitszeiten (57 Prozent), einem höheren Gehalt (54 Prozent), persönlicher Sinnerfüllung (52 Prozent) sowie der Möglichkeit, remote zu arbeiten.

„Diese Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass die Anforderungen von Arbeitnehmenden steigen und sich der Recruiting-Markt vom Anbieter- zum Nachfragemarkt entwickelt hat“, weiß Monika Pahlke, Senior Managerin bei MUUUH! Consulting.

MUUUH! hilft Unternehmen New Work umzusetzen

„Wenn Arbeitgeber:innen durch Äußerlichkeiten eine Erwartungshaltung schüren, die sie dann nicht erfüllen, laufen die Talente weg“, so Pahlke weiter. Die Kultur eines Unternehmens müsse stimmen und dafür brauche es inhaltliche und konzeptionelle Leitplanken. Angelehnt an die New Work Charta nach Väth berät MUUUH! Consulting Unternehmen im Change Prozess und geht dabei konkret folgende Bereiche an:

Organisation und Führung

Flache Hierarchien und Transparenz sind beim New Work Konzept unerlässlich. Mitarbeitende fordern gelebte Teilhabe. So verändern sich zwangsläufig auch die Führungspositionen: weg von Top-down, hin zum Coaching.

Struktur und Methoden

Neue Strukturen sind wichtig, um Mitarbeiter:innen Raum zur Entfaltung zu geben. Projekte werden von gemischten Teams umgesetzt. Starre Silos und Herrschaftswissen gibt es nicht mehr. Agiles Arbeiten und Design Thinking fördern außerdem die Flexibilität und Effektivität.

Flexibles Arbeiten

Die Arbeitszeit und den Ort selbst zu bestimmen, ist für viele Arbeitnehmer:innen inzwischen einer der wichtigsten Vorteile von New Work. Work-Life-Balance und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollten von Unternehmen nicht nur geduldet, sondern gefördert werden.

Sie möchten Ihr Unternehmen zukunftsfähig aufstellen, im War of Talents punkten und etablierte Mitarbeitende langfristig binden? MUUUH! Consulting berät Sie umfassend zu allen New Work Themen und hilft Ihnen, klare Ansatzpunkte für einen besseren Match zwischen Anforderung und Realität in Ihrem Unternehmen zu identifizieren und umzusetzen.

Ansprechpartner

Matthias Schulte

Partner
Seit Anfang 2000 ist der diplomierte Psychologe fester Bestandteil des Teams von MUUUH! Consulting. Er berät und begleitet bis heute...

Telefon: +491703736886
E-Mail: matthias.schulte@muuuh.de

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