Film ab! So startet kinoheld mit Conversational AI von MUUUH! durch

Wie ein hybrider Phone Agent Blockbuster-Ansturm meistert und Kinofans rund um die Uhr unterstützt

Vom Alexa Skill zum Phonebot zum AI Agent

Bereits 2020 entwickelte kinoheld zusammen mit der MUUUH!-Tochter Beyto einen Alexa Skill, über den Kinofans Tickets per Sprachbefehl kaufen konnten. Doch als Amazon Ende 2022 Kaufprozesse über Alexa und Amazon Pay einstellte, musste eine neue Lösung gefunden werden: Der Alexa-Skill wurde so angepasst, dass Nutzer:innen weiterhin Kino, Film und Spielzeit auswählen können, die eigentliche Ticketbuchung erfolgt dann aber über einen Link, der im Anschluss per E-Mail verschickt wird. 

Eine einfache wie smarte Lösung. Warum dieses Prinzip also nicht auch auf einen Phonebot übertragen? Denn schließlich lassen sich damit Use Cases wie die Ticketreservierung erfolgreich umsetzen, wodurch die Callcenter merklich entlastet werden.

Regelbasiert gestartet: Der erste MVP

Die erste Version des Phonebots war bewusst schlank konzipiert und arbeitete rein regelbasiert. Basierend auf den Anruflisten haben wir in unserem Conversational AI Discovery & Framing Ansatz (CAIDAF) die häufigsten Anliegen identifiziert und daraus die wichtigsten Use Cases abgeleitet, die der Bot als MVP im ersten Stadium übernehmen soll: die Stornierung bereits gebuchter Tickets und die Beantwortung von Fragen rund um das Kinoprogramm. Außerdem sollen Kunden, die Tickets reservieren oder buchen wollen, ebenfalls von einem Bot so weit behandelt werden, dass sie telefonisch Kino, Film und Spielzeit wählen können. Anschließend erhalten sie per SMS einen Link zur Buchung. 

Der Ansatz war klar: mit einem Minimum Viable Product (MVP) starten, Callcenter-Mitarbeitende schnell entlasten und gleichzeitig Erfahrungen sammeln. 

Eine besondere Herausforderung dabei war die schiere Vielfalt: Der Bot musste in der Lage sein, die über 500 Kinos im Netzwerk von kinoheld zu erkennen und die entsprechenden Filmtitel korrekt zu verstehen. 

Von Phonebot zum AI Agent: Mehr Flexibilität dank LLM 

Mit der Zeit wurde klar, dass die Anliegen der Anrufer:innen zu vielfältig und unvorhersehbar sind, um von einem rein regelbasierten Bot gelöst zu werden. Die Formulierungen reichten von sehr präzisen bis hin zu vagen oder umgangssprachlichen Anfragen. Um diese Vielfalt zuverlässig abzudecken, wurde die Intent-Erkennung auf eine LLM-basierte Lösung umgestellt. Damit konnte der Bot nicht nur besser verstehen, was Kund:innen wirklich meinten, sondern auch flexibler reagieren. 

Seit Juli 2025 nutzt der Bot zudem generative KI, um Film- und Kinonamen noch präziser zuzuordnen. So wird beispielsweise „der Film mit den Dinos“ korrekt als „Jurassic World“ oder “der neue Film von Bully” als “Das Kanu des Manitu” erkannt. Auch die Beantwortung der FAQ erfolgt mittlerweile LLM-basiert, sodass der Agent auch Fragen rund um das jeweilige Kino und zu den Filmen beantworten kann. 

Dieses hybride Modell aus regelbasierten Prozessen und LLM-Technologien kombiniert das Beste aus beiden Welten: klare Strukturen für standardisierte Abläufe und KI-Intelligenz für die unvorhersehbaren Nuancen der menschlichen Kommunikation. 

Daten als Optimierungstreiber 

Ein zentraler Erfolgsfaktor war die kontinuierliche, datengestützte Weiterentwicklung. Schon nach dem ersten Jahr mit nur einer Rufnummer konnte der Bot 50 Prozent der Anfragen selbstständig bearbeiten. Heute, mit mehr als 60 angebundenen Kinos, liegt diese Quote bei 65 Prozent. Die Erkennungsrate von Kinonamen stieg auf 85 Prozent, die durchschnittliche Gesprächsdauer sank um 30 Sekunden. Das zeigt deutlich, dass der Phone Agent Anliegen nun deutlich schneller richtig zuordnen und mit weniger Nachfragen bearbeiten kann. 

Besonders stark entwickelte sich die FAQ-Komponente: Jede Woche stellen Kund:innen tausende Fragen, von denen 90 Prozent sofort automatisiert beantwortet werden können. Möglich macht dies ein API-Sync, über den kinoheld regelmäßig aktuelle Daten zu Themen wie Barrierefreiheit, Preisaktionen oder Kinosaalausstattung bereitstellt. 

Der schnelle Start mit einem einfachen MVP und dessen konsequente, datenbasierte Weiterentwicklung waren die zentralen Erfolgsfaktoren dieses Projekts. Auf Basis messbarer Kennzahlen und kontinuierlichem Kundenfeedback haben wir das Anruferlebnis signifikant verbessert. Das Ergebnis ist ein stabiles, hybrides Modell, das uns auch zukünftig die nötige Flexibilität für Kundenwünsche sichert.

Peter Bedegi, IT-Teamleiter bei kinoheld GmbH

Ein Botschafter für den hybriden Ansatz

Der kinoheld Phone Agent zeigt eindrucksvoll, wie sinnvoll ein schrittweises Vorgehen ist: Start mit einem klar definierten MVP, schnelle Erfolge erzielen und dann mithilfe von Daten und neuen Technologien kontinuierlich optimieren. Heute kombiniert der AI Agent robuste, regelbasierte Prozesse mit der Flexibilität von LLMs und liefert damit ein 24/7-Serviceerlebnis, das sowohl Kund:innen als auch Mitarbeitende im Callcenter entlastet. 

Mit dem Phonebot verbessern wir die Erreichbarkeit für unsere Kinogäste und sichern gleichzeitig unsere zukünftige Skalierbarkeit. Er ist für uns der Beweis für gelungene Innovation im Service und eine Lösung, die kinoheld langfristig stärkt. 

Peter Bedegi, IT-Teamleiter bei kinoheld GmbH

Fazit: Service neu gedacht

Was als pragmatische Lösung zur Entlastung begann, ist heute ein intelligentes Service-Tool, das Maßstäbe setzt. Der kinoheld Phonebot verhindert Besetztzeichen, verkürzt Wartezeiten und sorgt dafür, dass Kinofans schneller zu ihren Tickets kommen. Gleichzeitig schafft er Freiräume für menschliche Agents, die sich um komplexe Anliegen kümmern können. 

Möchten auch Sie Ihr Serviceangebot mit einem smarten, schrittweise wachsenden Conversational-AI-Ansatz auf das nächste Level heben? Kontaktieren Sie uns! Wir zeigen Ihnen, wie aus einem MVP ein zukunftsweisender Service wird.

Ansprechpartner

Daniel Mittendorf

Director Conversational AI
Portrait Daniel Mittendorf
Wir schaffen digitale Interaktionen mit innovativen Technologien.
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