MUUUH! Next trifft MDR next

Voice-Assistenten haben in den letzten fünf Jahren schnell steigende Nutzerzahlen verzeichnen können. Noch im Vorjahr hatte der Anwenderanteil an der deutschen Gesamtbevölkerung bei lediglich 32 Prozent gelegen. Den Grund dafür, warum der faktische Durchbruch nicht als solcher wahrgenommen wird, sieht Ellermann in der recht unspektakulären Nutzung. Knapp 80 Prozent der Anwendungsfälle betreffen die Steuerung von Musik- und Radioanwendungen, rund drei Viertel der User greifen über ihre Voice-Assistenten auf Haushaltsgeräte und Haustechnik zu.

„Diese banalen Use Cases schmecken dem Nutzer. Aus diesem Grund fokussieren sich Marken und Unternehmen zunehmend auf genau diese simple Art von Anwendungen“, zieht Ellermann im MDR-Beitrag ein Fazit zur aktuellen Entwicklung. Er kann den vorherrschenden Trend gut nachvollziehen, der bestätigt nämlich auch die MUUUH!-intern angewandte Voice-Formel.

Eine Formel für Voice-Erfolg:

Mehrwert Kunde (geteilt durch) Komplexität (mal) Nutzungshäufigkeit (mal) Aktivierungspotenzial 

Anhand dieser Heuristik können interessierte Unternehmen die Marktpotenziale ihrer angedachten Use Cases bewertet. Die Komplexität drückt in dieser Formel die Verständlichkeit von Sprachbefehlen für den gewünschten Anwendungszweck aus. Das Aktivierungspotenzial beschreibt die Menge der möglichen Anwender.

Ist also der Schmerz des Users größer als die Komplexität des Voice-Interface, wird zudem die Anwendung in einer hohen Frequenz genutzt und interessiert die Aufgabenstellung eine breite Bevölkerungsschicht, dann sind die Aussichten für eine Voice-Anwendung gut.

„Sprachassistenten sind nicht weiter avantgardistisch und einer kleinen Community digitalaffiner Personen vorbehalten“, unterstreicht Ben Ellermann. Vielmehr ließen sich mit einer durchdachten Sprachanwendung inzwischen breite Bevölkerungsgeschichten erreichen.

Beispiele für Voice-Assistenten

Alexa Connected Devices

Das Beispiel voice-gesteuerter Fernseher zeigt, wie leicht praktische Use Cases den Nutzer mit der Voice-Assistant-Technologie in Kontakt bringen.

Integration ins Smartphone

Sprachanwendungen existieren längst unabhängig von klassischen Smart Speakern. Erst im vergangenen Jahr hat Google die Sprachsuche in Android-Phones durch den Google Assistant ersetzt und ihn auch in den Chrome-Browser integriert. Sogar preiswerte Feature Phones verfügen über prominente Assistant-Buttons. Auf diesem Wege erreicht Google Assistant monatlich mehr als 500 Millionen Menschen.

Alexa for Residentials

Amazon wendet sich derzeit mit Alexa for Residentials an Wohnimmobilienbetreiber. Sie sollen die Alexa-Infrastruktur direkt in das Gebäude integrieren. Auf diesem Weg gelangen sogar Mieter ohne eigenen Alexa-Account in Kontakt mit der Smart-Home-Welt.

Google Assistant Interpreter

Hoteliers freuen sich über den Simultanübersetzer aus dem Hause Google. Seine Einsatzgebiete sind Rezeptionen und andere Touchpoints. Hier erleichtert er den Dialog mit Gästen, welche die Landessprache nicht beherrschen.

MDR next und MUUUH! Next

Aktuell geht der MDR neue Wege zur eigenen Digitalisierung und sucht den engen Kontakt zur digitalen Szene in Deutschland. Das Interesse des MDR am Voice-Know-how von MUUUH! Next folgt somit der hauseigenen Digitalisierungsstrategie. Seine Aktivitäten bündelt das öffentlich-rechtliche Medienhaus im Format MDR next. Hier stellen sich Innovatoren, Ideengeber und digitale Start-ups zur Diskussion. Auch Ben Ellermanns Beitrag über Voice Assistants ist auf der Internetseite des Senders abrufbar.