

Schau uns über die Schulter!
Ann-Kathrin, was machst du als Beraterin mit dem Schwerpunkt BI-Entwicklung?
BI gehört definitiv in die Kategorie der Digitalisierungs-Buzzwords, die jeder schon einmal gehört hat. Im Prinzip geht es im Bereich Business Intelligence darum, Daten so aufzubereiten, dass unsere Auftraggeber ihre Unternehmen erfolgreich steuern können.
Und wie genau funktioniert das?
Um einen Mehrwert aus den Unternehmensdaten zu ziehen, erarbeiten wir in gemeinsamen Workshops zunächst die Anforderungen des Kunden. Im Anschluss daran beginnt die eigentliche Entwicklungsarbeit, in der wir vorhandene Systeme an das BI-Tool anbinden, relevante Daten selektieren und bereinigen. Dieser Schritt ist der vermeintlich kniffligste und häufig auch der Schritt, der am meisten Zeit in Anspruch nimmt. Wenn wir dann alle Daten in der gewünschten Form vorliegen haben, erstellen wir Visualisierungen, mit denen die Mitarbeiter unserer Kunden arbeiten können. Das heißt, bei meiner Arbeit als BI-Entwicklerin sind logisches Denkvermögen und Abstraktion gefordert – aber auch eine ganze Menge Kreativität. Das ist das, was ich an diesem Job so faszinierend finde.
In welchem Projekt bist du zurzeit aktiv?
Aktuell arbeite ich hauptsächlich für einen Automobilhändler, bei dem wir ein BI-Tool einführen und gemeinsam mit dem Kunden aufbauen.
Wie kann man sich deinen Job in diesem konkreten Case vorstellen?
Da wir sehr viele verschiedene Systeme an das BI-Tool anbinden müssen, arbeite ich parallel an verschiedenen Projektschritten, die ich eben aufgezeigt habe. Bei einem System befinden wir uns gerade in der Validierungsphase, sodass ich in Abstimmung mit dem Kunden kurz vor der Finalisierung eines Dashboards stehe. Bei einem anderen System stecke ich mitten in der Analyse der geeigneten Daten. Was ich an diesem Projekt besonders spannend finde, ist, dass einige Mitarbeiter des Kunden parallel mit uns entwickeln wollen. Das heißt, dass wir diese Personen zunächst schulen mussten und wir jetzt eng mit ihnen zusammenarbeiten.
Wer genau ist "wir"?
Unsere BI-Projekte sind in der Regel so aufgebaut, dass es neben dem hauptverantwortlichen Partner eine strategische und eine operative Projektleitung gibt. Der operative Projektleiter ist stark in die Entwicklung eingebunden und bei jedem Abstimmungstermin dabei. Er koordiniert die Aufgaben und trägt die Verantwortung. Trotzdem hält er mich bei allen relevanten Themen rund um das Projekt auf dem Laufenden und überträgt mir Teilprojekte wie zum Beispiel die Anbindung und Abbildung eines einzelnen Systems.

Bevor du bei MUUUH! als Beraterin BI-Projekte bearbeitet hast, warst du als Controllerin in einem mittelständischen Unternehmen tätig. Was sind die Unterschiede zu deiner vorherigen Tätigkeit?
Also wenn man möchte, kann man Controller schon als interne Berater verstehen. So gesehen hat sich meine Position nur leicht verändert, weil ich – anstelle von Geschäftsführung und internen Kollegen – nun verschiedenen Kunden beratend zur Seite stehe. Was aber schon ein Unterschied ist, ist der Bezug zu verschiedenen Branchen und die Möglichkeit, viele sehr unterschiedliche BI-Tools kennenzulernen. Außerdem habe ich als Beraterin die Chance, mich zu 100 % um Projekte zu kümmern, ohne vom Tagesgeschäft abgelenkt zu werden. Der Job in der Beratung ist also deutlich schneller und dynamischer. Na ja, und das erfordert auch die Fähigkeit, sich schnell in neue Dinge hineinzudenken. Langweilig wird es als Beraterin also nie.
Wie hat dich deine vorherige berufliche Laufbahn auf deine jetzigen Aufgaben vorbereitet?
Da ich als Controllerin auch schon die eine oder andere BI-Auswertung erstellt habe, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dem Fachexperten zuzuhören und seine Anforderungen zu verstehen. Dementsprechend scheue ich mich nicht davor, Fragen zu stellen. Als BI-Entwicklerin sind die Mitarbeiter unserer Kunden, die das Projekt betreuen, häufig Controller. Da hilft es mir natürlich, bereits auf der anderen Seite des Tisches gestanden zu haben und die Herausforderungen zu kennen.
Parallel zu deiner Tätigkeit bist du auch noch an der Hochschule Osnabrück beschäftigt. Magst du uns abschließend verraten, was du dort genau machst?
Ich habe einen Lehrauftrag für Grundlagen der Wirtschaftsinformatik bekommen. Dort bringe ich BWL-Erstis die Basics zum Thema Datenbanken, Prozessmanagement und Excel bei. Mir macht es sehr viel Spaß, mit Studierenden zu arbeiten und in den Vorlesungen passende Storys aus meinem Arbeitsalltag einzubauen. So wird der Stoff in einen praktischen Kontext gesetzt. Ich denke, das gefällt den Studierenden auch. Und wer weiß: Vielleicht bewirbt sich der eine oder andere ja irgendwann bei MUUUH!.